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Dermatologie

Die Dermatologie ist der Fachbereich, der sich mit Erkrankungen der Haut beschäftigt. Die Haut ist das größte Organ des Körpers und schützt den Organismus vor der Umwelt. Sie ist somit einigen Belastungen ausgesetzt. Da sie jedoch nur in begrenzter Form auf verschiedene Reize reagieren kann, haben Krankheiten verschiedener Ursachen oft ein ähnliches Erscheinungsbild. Dies können zum Beispiel Krusten, Umfangsvermehrungen, Rötungen, Schuppen, Haarausfall, Juckreiz, nässende Stellen oder Wunden sein. Wenn die Ursachen dieser Symptome nicht ermittelt werden, führt eine rein symptomatische Behandlung oft nicht zum Erfolg. Mögliche Ursachen für Hauterkrankungen können Bakterien, Pilze, Parasiten, Verletzungen, Allergien oder Hauttumore sein. In manchen Fällen ist die Ursache auch eine Mischung aus verschiedenen Faktoren. Deswegen sind zusätzlich zum ausführlichen Vorbericht und der klinischen Untersuchung oft noch weitere Untersuchungen notwendig, um die Diagnose zu sichern und das Pferd entsprechend zu behandeln.

Weiterführende Untersuchung können Hautgeschabsel, Haarproben, Tupferentnahmen, Biopsien, Abdruckpräparate und Allergietests sein.

Allergien und Allergietests

Eine Allergie ist eine Krankheit, bei der das Immunsystem abnormal auf tägliche,eigentlich harmlose Substanzen reagiert. Der Körper erkennt diese Allergene,betrachtet sie jedoch als „fremd“ und es kommt zu einer Produktion von Entzündungsfaktoren, die die allergische Reaktion auslösen.

Allergien können erblich sein, können sich jedoch auch erst im Laufe der Zeit entwickeln.Bei Pferden beginnen die Symptome meistens im Alter von 1-6 Jahren.

Es gibt verschiedene Allergiearten bei Pferden und es ist auch nicht immer einfach, diese voneinander zu unterscheiden:

-         Überempfindlichkeit gegen Insektenstiche: Auch genannt „Sommerekzem“

-         Atopie: Hierbei handelt es sich um eine Empfindlichkeit gegen Pollen, Pilze, Milben und Hautzellen anderer Tiere

-         Futtermittelallergie: Empfindlichkeit gegen Komponenten der Nahrung,wie zum Beispiel Hafer

-         Kontaktallergie: Überempfindlichkeit gegen Materialien wie Leder,Metall und Stoffe

-         Arzneimittelallergie: Hierbei handelt es sich um allergische Reaktionen gegen Medikamente wie Antibiotika und Antiparasitika

Das am häufigsten vorkommende Symptom einer Allergie ist juckende Haut und es kann zu Kratzen, Beißen und extremem Scheuern kommen. Außerdem sind oft Haarausfall,abgebrochene Haare, Schwellungen, Nesselfieber, Wunden und verdickte Haut zusehen. Die üblichen Regionen für Juckreiz sind die Mähne und der Schweif, der Rumpf, das Gesicht, der Nacken, die Schultern und die Gliedmaßen. Allergiesymptome können das ganze Jahr über oder nur saisonal auftreten.

Durch die Saisonalität kann man in einigen Fällen bereits einen Hinweis auf den Auslöser der Allergie bekommen. Wenn andere Gründe für eine juckende Haut wie Parasiten, Bakterien und Pilzinfektionen ausgeschlossen werden können, sollte man über die Durchführung eines Allergietests nachdenken. Dieser kann entweder über einen Bluttest erfolgen oder durch einen sogenannten „Intradermaltest“:

Der Intradermaltest stellt den sogenannten „Gold Standard“ der Allergietests dar -das heißt er ist momentan die beste Methode um Allergien beim Pferdnachzuweisen. Hierbei werden kleine Mengen unterschiedlicher Allergene in die Haut am Hals gespritzt und die lokalen Reaktionen dann jeweils nach 15 Min, 60 Min und 120 Min beurteilt.


Je nach Ergebnis des Testes kann dann als Therapie eine Immunotherapie (auchDesensibilisierung genannt) durchgeführt werden. Hierfür wird individuell für das Pferd eine Mischung aus den Allergen extrakten hergestellt, die für die Allergie des Pferdes verantwortlich sind. Diese kann entweder täglich als Spray unter die Zunge gegeben werden oder in monatlichen Abständen unter die Haut gespritzt werden, wodurch eine gewisse Immunität gegen diese Allergene aufgebaut wird. Es kommt bei bis zu 84 % der Pferde zu einer deutlichen Verbesserung der Allergiesymptome.


Da eine Allergie leider nicht geheilt, sondern nur therapiert werden kann,handelt es sich bei der Immunotherapie um eine lebenslange Therapie. Zusätzlich sollte natürlich versucht werden, die für die Allergie verantwortlichen Allergene so weit wie möglich zu vermeiden.

Allergietest "Intradermaltest"

Haarausfall und Juckreiz

knotige Hautveränderung