Die Skelett-Szintigrafie ist ein bildgebendes Verfahren, das in der Pferdemedizin vor allem in der orthopädischen Diagnostik eingesetzt wird. Die Szintigrafie wird am stehenden Pferd durchgeführt, welches für diese Untersuchung leicht sediert werden muss. Genau wie in der Humanmedizin, muss dem Pferd ein sogenannter Organ-Marker injiziert werden. Im Fall der Skelett-Szintigrafie wird dazu ein sogenannter Knochen-Marker verwendet, da dieser Marker im Knochenstoffwechsel eingebaut wird.
Das mit diesem Knochen-Marker injizierte leicht radioaktive Technecium 99(Tc99) koppelt sich mit dem Knochen-Marker und wird somit ebenfalls im Knochen gebunden. In Arealen mit erhöhter Stoffwechselaktivität, wird somit mehr vom Knochen-Marker und damit auch mehr vom Tc99 angereichert. Mit einer entsprechenden Gamma-Kamera werden anschließend die fraglichen Bereiche des Pferdes untersucht. Auf den im Anschluss durch den Computer berechneten Bildern werden Areale mit vermehrter Stoffwechselaktivität (z.B. bei Entzündungen,Fissuren, Zysten, o.ä.) als Hotspots dargestellt. Es besteht somit die Möglichkeit, den gesamten Körper zu scannen. Wir setzen die Szintigrafie vorallem bei Rittigkeitsproblemen und Beschwerden der sogenannten Oberlinie (Kopf,Hals, Rücken, Kreuzdarmbein und Becken) ein. Die Methode ermöglicht vor allem Bereiche darzustellen, die mit den herkömmlichen Mitteln gar nicht oder nur schwer zugänglich sind (z.B. Becken, Rücken oder Kopf). Auch bei Lahmheitsuntersuchungen liefert sie uns wichtige Hinweise. Das eingesetzte Tc99 hat eine Halbwertszeit von 6h.
Aus diesem Grund ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass die Pferde nach der Untersuchung in der Klinik bleiben und in dieser Zeit auch nicht besucht werden können. Nach 72h ist eine Gefährdung für Mensch und Umwelt ausgeschlossen und weitere Untersuchungen (z.B. Röntgen) können erfolgen, oder das Pferd kann abgeholt werden.
Szintigraphie des Kopfes (Fusionsbild)
Pferd während der Untersuchung
Szintigraphie der Sprunggelenke